Tobias Feldherr
12. September 2023

No-Code-Plattform

Die No-Code-Plattform ist eine bestimmte Art der Entwicklungsumgebung für Software, bei der kein Code Verwendung findet. Es handelt sich damit um eine rein anhand einer grafischen Benutzeroberfläche vorgenommene Softwareentwicklung. Der Nutzer muss keine Code-Kenntnisse mitbringen. Das soll in der Praxis verschiedene Vorteile wie zum Beispiel eine Beschleunigung der Entwicklungsprozesse bieten.

Definition

No-Code bezeichnet die Entwicklung von Software ohne Code. Eine No-Code-Plattform ist damit eine Software-Entwicklungsumgebung, die auf Code verzichtet. Abzugrenzen ist die No-Code-Plattform vom Low-Code-Ansatz. Während sich No-Code an Endbenutzer richtet, die keinerlei Code-Kenntnisse mitbringen, richtet sich Low-Code an Nutzer mit geringen Programmierkenntnissen. Low-Code verzichtet also anders als No-Code nicht gänzlich auf Code.

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Funktionsweise

Die Entwicklung findet bei No-Code-Plattformen auf einer grafischen Benutzeroberfläche statt. Sie stellt verschiedene Drag-and-Drop-Funktionen zur Verfügung, mit denen sich ein Programm aufbauen lässt. Diese Oberfläche setzt auf der eigentlichen Entwicklungssprache auf. Alle erforderlichen Schritte in der Erstellung der Software sind über einfach handhabbare Bausteine zu realisieren. Der Anwender entwickelt rein visuell, der gleichzeitig miterzeugte darunterliegende Quellcode ist für ihn nicht sichtbar.

Folgende Elemente sind typisch für eine No-Code-Plattform:

  • Drag-and-Drop
  • Bausteine
  • Vordefinierte Prozesse
  • Templates

Auf dem Markt sind verschiedene Plattformen für No-Code verfügbar, die sich jeweils auf einen anderen Einsatzzweck konzentrieren. So stehen Plattformen für die Bereiche Finanzen, Buchhaltung oder Marketing sowie für die HR-Abteilungen in den Unternehmen zur Verfügung. Die jeweiligen Anwender erhalten die Möglichkeit, ihre täglichen Aufgaben und Routinearbeiten über die Erstellung entsprechender Apps zu automatisieren und zu erleichtern. Ein Mitarbeiter aus der Buchhaltung zum Beispiel verfügt dabei vermutlich nicht über Programmierkenntnisse, bei einer No-Code-Plattform benötigt er diese auch nicht. Er erhält stattdessen auf der jeweiligen Plattform die Bausteine, die er für eine zügige Erstellung seiner Anwendung benötigt.

Damit stehen geeignete Plattformen für unterschiedliche Bedürfnisse in der unternehmerischen Anwendung bereit. Zum Angebot gehören Plattformen für das Projekt- und Prozessmanagement, für die Erstellung von Apps aus vorhandenen Daten, für die Erfassung von Barcodes oder für Datenbankanwendungen. Ein typisches Beispiel ist die Umwandlung von Excel-Sheets in einfacher zu handhabende interaktive Apps. Damit soll es möglich sein, im Arbeitsalltag verschiedene Produktivitäts- und Effizienzvorteile zu erzielen.

Viele Plattformen bieten die Möglichkeit, Cloud-basierte Anwendungen zu erstellen. Die einfache Datenintegration spielt häufig bei den Angeboten eine wichtige Rolle. Für die sinnvolle Nutzung von No-Code ist es also wichtig, dass sich jeder Nutzer für eine für ihn geeignete Plattform entscheidet.

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Sicherheit

No-Code-Entwicklungsplattformen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Parallel dazu wachsen auch die Sorgen um die Sicherheit solcher Plattformen – insbesondere wenn es um die Verarbeitung von Verbraucherdaten geht. Doch entgegen der landläufigen Meinung bieten sie oft einen höheren Schutz als handgeschriebener Code. Der Grund: Ihre weitreichende und konsistente Nutzung ermöglicht eine stetige Validierung. So entsteht eine sichere Umgebung, in der Änderungen vorgenommen werden können, ohne die Funktionalität der Anwendung zu beeinträchtigen. Mit No-Code Lösungen behalten Sie also die Kontrolle und gewährleisten Sicherheit.

Vorteile

Die No-Code-Plattformen sollen einige grundlegende Vorteile bieten. Dazu gehört der einfache Einstieg in die Entwicklung. Es ist nicht erforderlich, dass der Endbenutzer Programmierkenntnisse mitbringt. Damit kann in einem Unternehmen oder einer Organisation ein deutlich breiteres Feld an Mitarbeitern in die Entwicklung einsteigen. Das ist gerade für solche Mitarbeiter ein Vorteil, die keinen Bezug zur Informatik oder Technik haben und trotzdem ihre Ideen und Fähigkeiten in der Erstellung einer Software einbringen möchten.

Zu den Vorteilen gehört auch der schnellere Einstieg in die Entwicklung. Selbst Mitarbeiter mit Programmierkenntnissen profitieren von einer solchen Plattform, weil im Idealfall die Einarbeitungszeit wegfällt.

Einmal fertig entwickelte und dann wiederverwendete Bausteine weisen den Vorteil auf, dass sie sich im Einsatz bereits bewährt haben und daher in der Anwendung sicherer sind. Das sind entscheidende Argumente in Hinblick auf die Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit von Anwendungen.

Weiterhin kann eine Plattform für No-Code die Entwicklung von Software beschleunigen. Das ist zum Beispiel für solche Unternehmen wichtig, die häufig Änderungen an einem Programm vornehmen oder viele Softwareanwendungen für ihre Kunden oder den internen Einsatz entwickeln müssen. Beispielhaft genannt sei hier die Pflege von Endanwender-Apps mit ihren häufigen Updates mit geringem bis mittlerem Umfang.

No-Code-Plattformen sind damit in einem hohen Maße mit Ansätzen der agilen Unternehmensführung kompatibel. Die Entwicklungsumgebungen erlauben eine schnelle Anpassung oder kurzfristige Änderung von Programmen.

Die Anforderungen an Unternehmens-Apps werden immer anspruchsvoller – und damit auch an die IT-Verantwortlichen.

Nachteile

Zu den Nachteilen der No-Code-Plattformen gehört die geringere Flexibilität. Der Nutzer kann nur mit den vorgefertigten Elementen arbeiten, den zugrunde liegenden Code kann er nicht direkt verändern. Das wirkt sich gerade bei der Entwicklung von komplexen Anwendungen nachteilig aus oder verhindert diese sogar.

Der Entwickler muss mit den Anwendungsbausteinen auskommen, die ihm die Plattform zur Verfügung stellt. Das kann es erschweren, individuelle Anwendungen zu entwickeln. Die Plattformen für No-Code sind dafür konzipiert, häufig wiederkehrende Probleme zu lösen, ohne dass der Nutzer alles von Grund auf neu entwickeln muss. Das bedeutet aber auch, dass der No-Code-Ansatz unkonventionellen App-Lösungen im Weg stehen kann.

SAP Build Apps als Beispiel für eine No-Code-Plattform

SAP Build Apps (früher AppGyver) ist eine No-Code-Plattform, die zum Angebot von SAP gehört. Sie dient der einfacheren Erstellung von mobilen Anwendungen und von Web-Apps. Build Apps bietet seinen Nutzern mehrere hunderte Bausteine für die Erstellung der Apps an. Zu den Vorteilen sollen ein Pixel-perfektes Design und eine native Performance der Anwendungen gehören. Außerdem kann der Nutzer aus einer Vielzahl von Themes auswählen, um Benutzeroberflächen mit einem geringeren Aufwand zu gestalten.

Es stehen etliche Logikfunktionen bereit, die sich auf vielfältige Weise miteinander verknüpfen lassen. Zudem ist es möglich, beliebige APIs zu integrieren. Dafür greift der Nutzer auf den REST Integration Wizard von Composer Pro zurück. Auf einem Marktplatz sind außerdem vorgefertigte Integrationen zur schnellen Einbindung erhältlich.

Die einmal erstellen Apps sind auf beliebigen Zielsystemen einsetzbar. Dazu gehören neben PCs, Notebooks und Tablets auch Smartphones und Fernseher. Der Nutzer ist in dieser Hinsicht nicht eingeschränkt.

Nennenswerte No-Code-Plattformen

  1. Knack:
    • Schnelle Erstellung von Geschäftsanwendungen ohne Code.
    • Einfache Tools zur Datenkonvertierung und Online-Datenbankerstellung.
    • Verbindung von Daten und Erweiterung durch Gleichungen und Formeln.
    • Vorgefertigte Funktionen und Komponenten.
  2. Visual LANSA:
    • Kombination von traditioneller Codierung und Low-Code.
    • Unterstützung bei der Entwicklung von Desktop- und Webanwendungen.
    • Schnelle Migration vorhandener Anwendungen.
    • Integration ohne Frontend- und Backend-Entwickler.
  3. Zoho Creator:
    • Erstellung und Erweiterung von Anwendungen unabhängig von Codierungskenntnissen.
    • Plattformübergreifende App-Entwicklung.
    • Konfigurierbare workflows und Automatisierung.
    • Unterstützung für Datenmigration.
  4. Studio Creatio:
    • No-Code-Plattform mit zusammensetzbarer Architektur.
    • Drag-and-Drop-Entwicklungstools.
    • Workflow-Entwicklung und Automatisierung.
    • Umfangreiche Integrationsmöglichkeiten.
  5. m-Power:
    • Low-Code-Entwicklung mit Business Intelligence, Reporting und mehr.
    • 4-stufiger Erstellungsprozess.
    • Offene Architektur und Integration mit verschiedenen Systemen.
    • Flexible Lizenzierungsstruktur.
  6. Bubble:
    • Schnelle Anwendungsentwicklung ohne Code.
    • Drag-and-Drop-Oberfläche und visuelle Logikgestaltung.
    • Integration von Zahlungssystemen und Erweiterung durch JavaScript und APIs.
    • Community-Edition verfügbar.
  7. Mendix:
    • Erstellung von Apps für verschiedene Branchen.
    • Automatisierung und Abstraktion des Entwicklungsprozesses.
    • Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.
    • Skalierbare Anwendungen und erweiterte Integrationsmöglichkeiten.
  8. Quickbase:
    • Erstellung ergebnisorientierter Apps.
    • Beschleunigung von Geschäftsprozessen.
    • Integration mit verschiedenen Diensten und Systemen.
    • Sicherheit und Compliance.
  9. Retool:
    • Schnelle Erstellung von internen Tools und Apps.
    • Vorgefertigte Komponenten und Integrationen.
    • Anpassung durch JavaScript und APIs.
    • Zuverlässigkeit, Sicherheit und Berechtigungen.
  10. Airtable:
    • Kombination von Datenbank und Tabellenkalkulation.
    • Vorlagen für verschiedene Anwendungsfälle.
    • Integration mit verschiedenen Diensten und Zusammenarbeit.
    • Desktop- und mobile Apps.
  11. Microsoft Power Apps:
    • Schnelle Erstellung von Apps mit vorgefertigten Vorlagen und Drag-and-Drop.
    • Integration mit Microsoft-Diensten und Azure.
    • Anpassung durch Entwickler mit benutzerdefinierten Konnektoren und Azure-Funktionen.
  12. Caspio:
    • Erstellung skalierbarer Online-Datenbank-Apps ohne Codierung.
    • Visuelle Entwicklungstools und Integrationen.
    • Sicherheit und Compliance.
    • Internationale Unterstützung und Integrationen mit vielen Diensten.
  13. OutSystems:
    • Schnelle Entwicklung komplexer Apps in der Cloud.
    • Modellgetriebene Entwicklung und DevOps.
    • Integration mit verschiedenen Diensten und kontinuierliche Updates.
    • Drag-and-Drop-Benutzeroberfläche und plattformübergreifende Apps.

Möchten Sie zudem die besten Low-Code-Entwicklungsplattformen am Markt kennenlernen? Entdecken Sie unseren vergleichenden Leitfaden hier.

Fazit

No-Code-Plattformen sind die konsequente Weiterführung des Low-Code-Ansatzes. Sie richten sich an Einsteiger und Endbenutzer ohne jegliche Programmierkenntnisse. Gleichzeitig sind sie nützlich, wenn es gilt, die Einarbeitungszeiten in die Umgebung zu minimieren.

Im Programmieralltag kehren viele Probleme immer wieder. Dazu gehört die Erstellung von Formularen oder Benutzeroberflächen und Chat-Funktionen. Dank der No-Code-Plattform ist es nicht mehr notwendig, in die Lösung dieser Standardprobleme jedes Mal neu investieren zu müssen. Das schont den Ressourceneinsatz in den Unternehmen. Gleichzeitig bieten die Plattformen keinen direkten Zugriff auf den Code. Das kann bei der Entwicklung komplexer Programme ein Nachteil sein.

Tobias Feldherr

No-Code-Plattform

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FAQ

Was ist eine No-Code-Plattform?

No-Code bezeichnet die Entwicklung von Software ohne Code. Eine No-Code-Plattform ist damit eine Software-Entwicklungsumgebung, die auf Code verzichtet.

Wo liegt der Unterschied zwischen No-Code und Low-Code?

Während sich No-Code an Endbenutzer richtet, die keinerlei Code-Kenntnisse mitbringen, richtet sich Low-Code an Nutzer mit geringen Programmierkenntnissen. Low-Code verzichtet also anders als No-Code nicht gänzlich auf Code.

Welche Vorteile hat die No-Code-Plattform?

No-Code-Plattformen bieten einige grundlegende Vorteile. Dazu gehört der einfache und schnelle Einstieg in die Entwicklung, da der Endbenutzer keine Programmierkenntnisse mitbringen muss.

Welche Nachteile hat die No-Code-Plattform?

Zu den Nachteilen der No-Code-Plattformen gehört die geringere Flexibilität. Der Nutzer kann nur mit den vorgefertigten Elementen arbeiten, den zugrunde liegenden Code kann er nicht direkt verändern.

Tobias Feldherr

Tobias Feldherr

Als Management & Technologieberater im Bereich Mobility verbinde ich tiefgehende fachliche Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Know-How. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen. Gerne unterstütze ich Sie bei den Themen mobile Infrastrukturen und App-Entwicklung mit SAPUI5 oder Low-Code.

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