SAP WM (Warehouse Management)
Inhaltsverzeichnis
- Vorteile von SAP WM
- Dokumente in SAP Warehouse Management
- SAP Quant
- SAP WM S/4HANA Integration
- Nachteile von SAP WM
- Fazit
- FAQ
- Welche Funktionen beinhaltet das SAP Warehouse Management?
- Wo liegen die Unterschiede zwischen SAP Warehouse Management (WM) und SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM)?
- Wann lohnt sich ein Umstieg von SAP Warehouse Management (WM) auf SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM)?
- Was für SAP Warehouse Management Schulungen gibt es?
Eine beispielhafte Prozesskette, die sich mit SAP Warehouse Management abbilden lässt, könnte so aussehen:
Dieser schematisch dargestellte Prozess lässt sich mithilfe von SAP WM optimal abbilden und steuern. Zusätzlich werden auch weiterführende Prozesse wie zum Beispiel das Cross Docking, eine Chargenverwaltung, ein Yard-Management oder eine Gefahrstoffverwaltung unterstützt.
Vorteile von SAP WM
Verwaltung auf Lagerplatzebene
Die Bestände werden mithilfe von SAP WM auf Lagerplatzebene verwaltet. So ist im Gegensatz zu einem SAP MM-IM geführten Lager eine genauere Steuerung des innerbetrieblichen Warenflusses möglich.
Automatische Nachbestückung
Pick- bzw. Kommissionierplätze können automatisch mit Nachschub versorgt werden. So kann vermieden werden, dass es zu Fehlmengen in der Kommissionierung kommt.
Permanente Inventur
Eine permanente Inventur ist möglich. Bei jeder Entnahme von Ware von einem Lagerplatz kann der Mitarbeiter im Lager den Platz als leer bestätigen. Bei dieser Bestätigung wird das Inventurkennzeichen gesetzt und der Lagerplatz muss in diesem Jahr nicht mehr gezählt werden.
Bei einer hohen Lagerumschlagshäufigkeit kann so eine erhebliche Beschleunigung der Inventur erreicht werden. Aufgrund der Einteilung der Inventur nach Lagerplätzen ist, im Gegensatz zu einer lagerortsbasierten Bestandsführung mit MM-IM, eine genauere Steuerung des Inventurprozesses und so eine Effizienzsteigerung möglich.
Individualisierbarkeit
Anpassen des Auslagerungsprozesses an Ihre Bedürfnisse. Es spielt keine Rolle ob sie die Auslagerung nach dem FIFO -, LIFO- oder nach einem eigenen Prinzip steuern möchten, das SAP WM System kann diese Anforderungen abbilden und so den Prozess systemisch abbilden und unterstützen.
Überwachung auf Packstückebene
Im Gegensatz zu einem MM-IM geführten Lager lassen sich Kriterien wie beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Chargenverwaltete Materialien auf Lagerplatz-, auf Wunsch auch auf Packstückebene überwachen.
Abbildung von weiterführenden Prozessen
Prozesse wie beispielsweise eine kaskadierende Auslagerung, die die Anbruchmengen auf ein Minimum reduziert, oder ein zweistufiger Kommissionierungsprozess können mithilfe von SPA WM abgebildet werden.
Mobile ready
Das SAP WM-System ermöglicht eine simple Anbindung von mobilen Scannern und anderen Geräten, um die Prozesse im Lager mobil zu steuern. Falls Sie mehr Informationen über mobile Scanner oder Apps im Lager benötigen, schauen Sie sich unsere Dienstleistungen mmLogistics an.
Dokumente in SAP Warehouse Management
In SAP WM erstellen die Anwender verschiedene Dokumente, um eine reibungslose Überwachung der Prozesse und Warenströme sicherzustellen. Diese Dokumente dienen der Prozesssteuerung und beinhalten den Transportbedarf und den Transportauftrag. Der Transportbedarf dient der Planung von Warenbewegungen im WM und übermittelt Informationen über Warenbewegungen im Bestandsmanagement (MM-IM) an das SAP Warehouse Management. Dabei klärt er Fragen wie das zu bewegende Material, die Menge, den Zeitpunkt und den Transporttyp. Das Planungsdatum ist von besonderer Bedeutung, und jeder Transporttyp wird im Lager gekennzeichnet, sei es für Einlagerung, Auslagerung oder Umlagerung. Es ist ebenso wichtig zu verstehen, warum das Material verschoben wird, sei es aufgrund einer Bestellung, eines Fertigungsauftrags oder manueller Erstellung.
Der Transportauftrag hingegen ist das Dokument, das bei der Durchführung von Warenbewegungen mittels SAP WM zum Einsatz kommt. Warenbewegungen oder Bestandsänderungen können als Grundlage für einen Transportauftrag dienen. Dies umfasst verschiedene Aktionen wie Kommissionierung, Einlagerungen, Umbuchungen und mehr. Ein Transportauftrag kann mithilfe von Quelldokumenten wie Lieferbelegen, Materialbelegen und Umbuchungsanweisungen aus dem Warehouse Management erstellt werden. Diese Dokumente sind entscheidend für die effiziente Verwaltung von Warenströmen im SAP WM und tragen zur nahtlosen Abwicklung von logistischen Prozessen bei.
SAP Quant
Ein Quant stellt ein Lagersegment dar, das eine bestimmte Menge eines Materials gleicher Eigenschaften repräsentiert und somit die Grundlage für die Lagerverwaltung in SAP WM bildet. Technisch betrachtet bestehen die Lagerbestände aus einer Ansammlung voneinander abhängiger Quants. Das WM-System erstellt und entfernt diese Quants durch Lagerbewegungen wie Wareneingänge, -ausgänge und Umlagerungen. Die Menge eines Quants erhöht sich, wenn das Material an denselben Lagerplatz bewegt wird, während sie sich reduziert, wenn eine Teilmenge auf einen anderen Platz umgelagert wird. Das System generiert neue Quants, wenn ein Produkt in einen leeren Platz eingelagert wird, und Quants werden automatisch gelöscht, wenn Waren aus dem Lager ausgebucht werden. Diese dynamische Verwaltung der Quants gewährleistet eine effiziente Lagerkontrolle in SAP WM.
SAP WM S/4HANA Integration
Die Integration von SAP WM in SAP S/4HANA markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung des Warehouse Managements. Bereits 2005 hat SAP die Aktualisierung des Moduls eingestellt und seitdem keine neuen Funktionen mehr hinzugefügt. Der Support für das bestehende System endet am 31. Dezember 2025. Für bestehende Kunden bleibt jedoch die Möglichkeit, das Warehouse Management in SAP S/4HANA als Compatibility Package zu nutzen. Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen genau überlegen, ob die Einführung von SAP WM in der aktuellen Situation noch sinnvoll ist. Diese Entscheidung kann weitreichende Auswirkungen auf die Effizienz und Zukunftsfähigkeit ihrer Lagerverwaltung haben.
Migration zu SAP EWM
Wenn Unternehmen die Implementierung eines Lagerverwaltungssystems in Erwägung ziehen, sollten sie bedenken, dass SAP im WM keine neuen Funktionen einführt und der Support bis 2025 endet. Eine attraktive Alternative bietet SAP EWM. Falls bereits SAP WM im Einsatz ist, kann eine unkomplizierte Migration zu SAP EWM durchgeführt werden. Um Kosten zu minimieren, stehen verschiedene Migrationswerkzeuge zur Verfügung, wie die Toolbasierte ERP-Integration, vorkonfigurierte Standardlager oder die SAP EWM Migration aus SAP WM. Diese Optionen ermöglichen eine reibungslose und kosteneffiziente Umstellung auf ein modernes Lagerverwaltungssystem, das den Anforderungen des Unternehmens gerecht wird.
Nachteile von SAP WM
Einzelne Warenverbuchung in SAP WM
Jede Warenbewegung muss gebucht werden. Dieser Aufwand muss in der Planung, Umsetzung und Anwendung berücksichtigt werden. Ein Einsatz von mobilen Scannern in den einzelnen Prozessen ist zu empfehlen. Da die Mitarbeiter so die Ware scannen und verbuchen können.
Ohne mobile Scanner müssen entweder alle Mitarbeiter oder einzelne Mitarbeiter für die Verwendung der SAP GUI geschult werden.
Fazit
SAP WM ist zu empfehlen für mittelgroße Lager. Die Bestandsverwaltung auf Lagerplatzebene, die sehr enge Integration mit den angrenzenden ERP-Modulen, die verschiedenen Lagerstrategien und die Möglichkeit der Nutzung der chaotischen Lagerung ermöglichen eine Steigerung der Effizienz in den täglichen Lagerprozessen.
Außerdem ist SAP WM optimal auf einen Einsatz von mobilen Scannern vorbereitet.
Der einzige Nachteil ist ein erhöhter Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter im Lager: Da jede Warenbewegung im System nachvollzogen werden kann, muss dementsprechend auch jede Warenbewegung im System gebucht werden. Dieser erhöhte Aufwand lässt sich allerdings sehr gut mithilfe von mobilen Endgeräten abfangen.
Websession: SAP WM
Sie haben weitere Fragen zu SAP WM oder stehen kurz vor der Migration zu EWM? Lassen Sie uns in einer kostenlosen Websession über die Lösung ihrer Herausforderungen sprechen!
FAQ
Welche Funktionen beinhaltet das SAP Warehouse Management?
Zum SAP Warehouse Management gehören zahlreiche Funktionen, wie zum Beispiel solche für den Wareneingang und -ausgang, zur Verwaltung von Lagereinheiten und -beständen, Umlagerungen und Nachschub sowie Lagercontrolling und Inventur. Über diese Basisfunktionen hinaus können mit Hilfe des SAP WM auch weiterführende Prozesse wie beispielsweise Cross Docking, Chargenverwaltung, Yard Management oder Gefahrstoffverwaltung abgebildet werden.
Wo liegen die Unterschiede zwischen SAP Warehouse Management (WM) und SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM)?
Wie der Name bereits vermuten lässt, bietet das SAP EWM im Vergleich mit dem SAP WM einen größeren Funktionsumfang. Zu diesem gehört zum Beispiel ein erweiterter Wareneingang, eine dezentrale Qualitätsprüfung oder eine flexible Prozessmodellierung.
Wann lohnt sich ein Umstieg von SAP Warehouse Management (WM) auf SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM)?
Die Nutzung von SAP WM eignet sich insbesondere für die Lagerverwaltung mittelgroßer Unternehmen, während größere Unternehmen und Konzerne, die i. d. R. ein größeres Lager managen müssen, meist auf das umfänglichere EWM setzen. Dennoch sollten auch kleinere Unternehmen bedenken, dass der Support des SAP WM mit dem auslaufenden SAP ERP 6.0 ebenfalls Ende 2027 eingestellt werden wird.
Was für SAP Warehouse Management Schulungen gibt es?
Unsere SAP WM Schulung dauert insgesamt zwei Tage und vermittelt nützliches Wissen über die zahlreichen Möglichkeiten des SAP WM und wie diese optimal genutzt und seine Potenziale ausgeschöpft werden können. Teilnehmende lernen technische Objekte des SAP WM kennen und erwerben hilfreiche Kenntnisse über die Entwicklung eigener Erweiterungen und Anpassungen.