Mixed Reality – nächster Schritt der Mobilität
Der Hype um die verschiedenen digitalen Realitäten, darunter Mixed Reality erreicht uns alle Jahre wieder. Nur selten können die enormen Erwartungen erfüllt werden. Mixed Realität durchbricht nun diesen Kreislauf und wird erstmals für die Industrie praktikabel.
Während der Begriff der vermischten Realität im Gartner Hype Cycle kaum Verwendung findet, durchläuft die Augmented Reality aktuell den Tiefpunkt des Tals der Tränen. Die Anwendungsbereiche für AR erscheinen schier endlos doch ist die technologische Reife noch weit von der drohenden (R-)Evolution entfernt. Demnach wird für Augmented Reality noch ca. 10 Jahre vergehen bis eine produktive Nutzung diskutiert werden kann.
Mixed Reality – die Vorteile
MR bewegt sich hauptsächlich auf einer 2-Dimensionalen, optischen Ebene. Die Vermischung von virtuellen und digitalen Inhalten gleicht dem bekannten Blick auf eine Projektionswand, einen Computerbildschirm oder das Display eines Smartphones. Nur bewegt sich die Bildgebung bei head mounted displays, z.B.: Datenbrillen mit Ihrem Kopf mit. Daraus ergeben sich einige Vorteile gegenüber altbewährtem und auch zukünftigen Technologien.
- Handfreies arbeiten
- Kompatibilität zu PSA (persönlicher Schutzausrüstung)
- Geringe Einstiegshürden bei vorhandenen Erfahrungen in der App-Entwicklung
- Leichte und robuste Geräte, erstmals sogar mit Explosionsschutzzertifizierung
- Dauerhafter Zugriff auf die Informationen die für Ihre Arbeit wichtig sind
- Remote-Kollaboration mit Kollegen und Dienstleistern auch außerhalb des Büros
- Praktikable Geräte sind bereits Verfügbar
Mixed Reality – Anwendungsbereiche
Der Büroarbeitsplatz wird vermutlich auch die nächsten Jahre keine wesentliche Veränderung erleben. Nur wenige Arbeitsbereiche haben die Ausprägung von Peripheriegeräten der IT so geprägt wie das Büro. Dementsprechend ist das IT-Setup optimal angepasst und kann nach allen blieben angepasst und nahtlos erweitert werden. Das wird vor allem durch einen Fakt möglich. Nutzer eines Büroarbeitsplatzes bedienen statisch bzw. stationär die IT die wiederum stationär um sie herum positioniert ist.
Wird die Arbeit mobil verrichtet verändert sich bekanntermaßen dieser Umstand. Selbst ein kleines Smartphone nimmt mindestens eine Hand in Anspruch. Ein Tablett schon beide. Eingabe- und Ausgabegeräte müssen von der Person mitgeführt werden und brauchen ggf. einen Platz wo sie zur Bedienung abgestellt werden können.
Können Sie auf Grund ihrer Schutzausrüstung, die für die Durchführung Ihrer Arbeit notwendig ist, auf Grund ihrer Arbeitsumgebung keine mobilen Geräte praktikabel mit den Händen bedienen oder mitführen – könnte Mixed Reality eine valide Technologie für Sie sein. Untersuchen Servicekräfte den Bauch eines Schiffes, klettern in windigen Höhen auf einem Windrad oder schmerzt schlicht die ständige Unterbrechung der Arbeit wenn Sie zu Ihrem Laptop gehen müssen um einen Wert abzulesen oder einzugeben – dann sollten Sie die direkte Vermischung wertvoller digitaler Inhalter in der Realumgebung in Betracht ziehen.
Damit sind die Anwendungsbereiche so Vielfältig wie die Arbeit die außerhalb des Büros verrichtet wird.
Mixed Reality – Der Einstieg
Aktuelle Endgeräte laufen Beispielsweise mit dem Betriebssystem Android. Haben zeitgemäße Schnittstellen wie WLAN und Bluetooth. Sie verfügen über Werkzeuge die Ihnen die Entwicklung erleichtern in dem Sie zum Beispiel die Bildgebung des Geräts auch auf einem Desktop anzeigt. Sie besitzen ausreichende Rechenkapazität um client-seitige Logik zu implementieren. Ich beschreibe manche Geräte gerne als Smartphone in einer anderen Bauform. Denn reduziert man eine Datenbrille auf seine technischen Komponenten sind die parallelen offenkundig.
Nehmen wir an, Sie nutzen SAP ERP, Sie nutzen ein Mobile Device Management System, Sie entwickeln eigene Applikationen für Ihr Unternehmen die Ihre Mitarbeiter bereits in ihrer täglich Arbeit unterstützen. Dann besitzen Sie bereits mehr als die notwendigen Voraussetzungen um auch Mixed Reality Geräte Ihrem Portfolio hinzuzufügen.
Wenngleich Anpassungen an entsprechende MR-Geräte notwendig sind, können Sie auch vorhandene Applikationen für Datenbrillen zugänglich machen. Es ist also nicht immer eine vollständige Neuentwicklung notwendig. Entsprechende Anpassungen beziehen sich hierbei größtenteils darauf wie Inhalte dargestellt werden und wie damit interagiert wird.
Von der Theorie in die Industrie
In zukünftigen Blogbeiträgen berichte ich Ihnen von konkreten Fallbeispielen, Unternehmen die diese Technologie gerade einführen oder schon produktiv nutzen.
Haben Sie Fragen zu den digitalen Realitäten? Dann freue ich mich auf Ihre Nachricht.
2 Kommentare zu "Mixed Reality – nächster Schritt der Mobilität"
Worin bestehen die Unterschiede zwischen Mixed Reality und Augmented Reality?
Hallo Frau Ritter,
es gibt leider keine einheitlich anerkannte Definition dazu. Daher werden Sie je nach Quelle immer wieder unterschiedliche und oftmals sogar sehr gegensätzliche Informationen finden.
Anhand meiner Recherche, deren Ergebnisse Sie hier auch als eBook herunterladen können, ist Mixed Reality einerseits eine übergeordnete Kategorie, die Augmented Reality einschließt und andererseits fasst MR die Technologien zusammen, die nicht explizit der Augmented Reality oder Augmented Virtuality zuzuordnen sind.
Im üblichen Sinne besteht der Unterschied darin, das bei AR die virtuellen Bildanteile dreidimensional korrekt im Raum registriert werden. Bei MR entfällt diese Anforderung. Während Sie mit AR ein Auto virtuell im Raum platzieren, es umrunden und besichtigen können so dass das Auto seine eigene Position im Raum immer perspektivisch korrekt beibehält, würden Sie mit MR eher die technischen Daten in einem 2D Fenster innerhalb Ihres Sichtfeldes lesen können. Für weitere Informationen kann ich Ihnen diesen Beitrag empfehlen und auch das dazugehörige eBook : https://mission-mobile.de/industrie-4-0/was-ist-mixed-reality/
Ich hoffe ich konnte damit Ihre Frage beantworten
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Ryll