Philipp Schurr
5. April 2024

SAP Low-Code

Unternehmen möchten auf ihre Geschäftsanforderungen schnell und flexibel reagieren können und müssen dafür Mitarbeiter aus den verschiedenen Fachbereichen einbeziehen, die nicht alle programmieren können. SAP Low-Code bietet hier eine Lösung und ermöglicht die Anwendungsentwicklung anhand visueller Elemente. SAP Build ist dabei die verwendete Plattform für die Umsetzung.

Was ist SAP Low-Code?

Mit SAP Low-Code können Sie die Anwendungsentwicklung mit minimalen technischen Kenntnissen realisieren. Es ist nicht erforderlich, dass der Mitarbeiter eine Programmiersprache beherrscht. Stattdessen lassen sich Apps in einem visuellen Editor mit vorgefertigten Elementen erstellen. Dadurch wird im Idealfall die IT-Abteilung deutlich entlastet.

Auch der heute so wichtige Echtzeitzugriff auf Daten aus verschiedenen Quellen ist mithilfe von SAP Low-Code möglich. Es lassen sich zum Beispiel Weboberflächen per Drag-and-Drop zusammenstellen, die an eine Datenbank angebunden sind und von dort aus die gewünschten Daten zur Anzeige in der App abrufen. SAP Low-Code ermöglicht auch die Automatisierung von Prozessen und soll insgesamt dabei helfen, die Anwendungsentwicklung effizienter und zugänglicher zu gestalten.

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Funktionsweise von SAP Low-Code

Zu den wichtigsten Funktionen der Low-Code-Lösung von SAP gehört die visuelle Entwicklung. Die Erstellung von Apps, die Prozessautomatisierung und das Entwerfen von Unternehmenswebsites gelingt ohne die Verwendung von Code. Es sind visuelle Elemente verfügbar, die Sie als Nutzer nur an die gewünschte Stelle im Editor ziehen müssen. Auf diese Weise erfolgt die App-Programmierung auf intuitive Weise.

Die Gestaltung von Apps ohne Programmieraufwand findet in SAP Build Apps statt. Für die Automatisierung von Workflow-Prozessen können die Fachanwender auf die SAP Build Process Automation zurückgreifen. Hier stehen auch KI-Funktionen zur Verfügung ebenso wie Konnektoren für die bestehenden SAP-Systeme sowie für die Systeme von Drittanbietern. Wenn Sie Unternehmenswebsites erstellen möchten, nutzen Sie dafür SAP Build Work Zone.

SAP Low-Code

SAP Low-Code Development (Quelle: SAP)

Low-Code und No-Code: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Tatsächlich liegen die Ansätze Low-Code und No-Code relativ nahe beieinander. Denn Low-Code bietet zwar grundsätzlich die Möglichkeit, sich den Programmcode anzeigen zu lassen und in diesen einzugreifen. Wer möchte, kann aber gänzlich darauf verzichten und damit im Prinzip den No-Code-Ansatz wählen. Die Übergänge sind hier also fließend.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass so etwas wie No-Code im strengen Sinne nicht existiert. Denn jeder Anwendungsentwicklung liegt immer Code zugrunde. Es liegt im Ermessen des Citizen-Entwicklers, ob er in diesen Code direkt eingreifen möchte oder nicht. No-Code-Lösungen sind vor allem für eine Zielgruppe relevant, die absolut keine Programmierkenntnisse vorweisen kann.

Low-Code wiederum bedeutet nicht, dass kein technisches Grundverständnis notwendig wäre. Denn viele der visuellen Elemente lassen sich besser verstehen, wenn Sie zumindest ein gewisses Verständnis der Programmiermetaphern besitzen. Allgemein ist davon auszugehen, dass sich die Zielgruppen für Low-Code- und No-Code-Tools mehr oder weniger überschneiden.

Nutzung mit SAP Build und SAP BTP

Die Low-Code-Entwicklung findet bei SAP im Rahmen von SAP Build als Low-Code-Plattform statt. Diese wiederum ist tief in die Business Technology Platform (BTP) eingebunden. Als Nutzer haben Sie die Möglichkeit, über BTP die Datenflüsse zwischen Ihren Apps und den Anwendungen von Drittanbietern zu konfigurieren. SAP BTP stellt damit die Basis dar für alles, was im Rahmen von SAP Build passiert.

BTP stellt bei SAP die zentrale Umgebung für die Anwendungsentwicklung dar, für die Analyse von Daten oder die Nutzung von Integrationen und KI. SAP bezeichnet das als Innovationsplattform und stellt diese in der Cloud zur Verfügung. Dieses Angebot soll es Ihnen erleichtern, Geschäftsprozesse miteinander zu verbinden und diese bei Bedarf anzupassen und zu erweitern.

Alternative Low-Code-Plattformen

Auf dem Markt konkurrieren eine Vielzahl von Low-Code-Plattformen miteinander. Es folgen drei Alternativen zu SAP Low-Code, die sich alle durch ihre relativ hohe Verbreitung auszeichnen.

Oracle APEX

Die Low-Code-Plattform von Oracle namens Oracle Application Express (Oracle APEX) können Sie auch mit Datenbanken von Drittanbietern verwenden. Es ist nicht zwingend erforderlich, gleichzeitig eine Datenbank von Oracle zu nutzen. Allerdings entfaltet die Lösung erst im Zusammenspiel mit anderen Oracle-Produkten ihr ganzes Potenzial. Denn die Synergien sind vielfältig. APEX läuft rein browserbasiert und setzt für die Nutzung aller Funktionen Kenntnisse in SQL voraus. Aus diesem Grund bietet Oracle gleich einen passenden SQL-Workshop an.

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Appian

Diese Lösung konzentriert sich insbesondere auf die Bereiche Business Process und Case Management. Ein stark ausgebauter App-Marktplatz soll wesentlich dazu beitragen, die Anwendungsentwicklung zu beschleunigen. Komplexe Prozesse lassen sich BPMN-konform visualisieren und es stehen Funktionen für die Automatisierung und das Prozess-Mining zur Verfügung. Appian bietet eine eigene Cloud an und funktioniert auch mit Hyperscalern wie AWS oder Azure.

Microsoft Power Apps

Bei Power Apps handelt es sich um das Low-Code-Angebot von Microsoft. Dieses steht Ihnen im Rahmen der Microsoft Power Platform für die Anwendungsentwicklung zur Verfügung. Die dafür zuständige Komponente nennt sich Power Apps Studio. Der Vorteil besteht darin, dass die Entwicklungsumgebung sofort an die anderen Office-Anwendungen aus dem Hause Microsoft erinnert. Synergien mit anderen Diensten von Microsoft bestehen ebenfalls und Sie können auch eine KI-Entwicklung umsetzen.

Vor- und Nachteile von SAP Low-Code

Zu den Vorteilen der Low-Code-Lösung von SAP gehört es, dass sie die Abhängigkeit von Programmierern und anderen IT-Fachkräften verringert. Knappe Ressourcen in diesem Bereich sind ein Problem, das viele Unternehmen betrifft. Die Mitarbeiter in der IT lassen sich entlasten, wenn die Fachabteilungen viele Anwendungen und Standardprobleme ohne Hilfe umsetzen können.

SAP bietet eine Reihe von vorkonfigurierten Konnektoren und Geschäftsinhalten an und beschleunigt damit den Entwicklungsprozess. SAP Build bietet als Plattform viele Möglichkeiten, wie Entwickler und die Fachanwender zusammenarbeiten können. So kann der Fachanwender einen ersten Entwurf erstellen, zu dem die Profi-Entwickler dann eine komplexere Logik beisteuern. Es lassen sich sehr einfache bis hin zu komplexeren Anwendungen entwickeln.

Der No-Code-Ansatz hat jedoch seine Limitierungen. Das gilt gerade dann, wenn der Bedarf von einer reinen Standardlösung stark abweicht und Anpassungen im Detail erforderlich sind. Zudem ist auch Low-Code nicht komplett ohne Schulungen nutzbar. Eine gewisse Einarbeitungszeit müssen Sie also auch hier einplanen.

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Fazit

SAP Low-Code schließt die Lücke zwischen dem Einkauf fertiger Anwendungen von einem externen Anbieter und der Entwicklung durch eigene Programmierer. Gefragt ist heute vielmehr der sogenannte Citizen-Entwickler, der auf die Unternehmens-IT nur noch insofern angewiesen ist, als dass diese ihm die Umgebung für die Erstellung von Apps ohne Programmierkenntnisse zur Verfügung stellt. SAP Build genau dafür einzusetzen ist der logische Schritt für alle Unternehmen, die sich ohnehin bereits im Ökosystem des Herstellers bewegen.

FAQ

Was ist SAP Low-Code und wie funktioniert es?

SAP Low-Code ermöglicht die Anwendungsentwicklung ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse. Nutzer können mittels eines visuellen Editors und vorgefertigten Elementen Apps erstellen. Dies vereinfacht und beschleunigt den Entwicklungsprozess und entlastet die IT-Abteilung.

Welche Vorteile bietet die Nutzung von SAP Low-Code?

Die Hauptvorteile von SAP Low-Code sind die Reduzierung der Abhängigkeit von IT-Fachkräften, die Beschleunigung des Entwicklungsprozesses durch vorkonfigurierte Konnektoren und die Möglichkeit, dass Fachanwender und Entwickler effektiv zusammenarbeiten können.

Was unterscheidet Low-Code von No-Code?

Low-Code und No-Code liegen nahe beieinander, wobei Low-Code die Möglichkeit bietet, den Code einzusehen und anzupassen. No-Code richtet sich an Nutzer ohne jegliche Programmierkenntnisse. Low-Code erfordert ein grundlegendes technisches Verständnis für eine effektivere Nutzung.

Wie integriert sich SAP Build in die SAP Business Technology Platform (BTP)?

SAP Build ist eine Low-Code-Plattform, die tief in die SAP Business Technology Platform (BTP) eingebunden ist. Nutzer können über BTP Datenflüsse zwischen ihren Apps und Anwendungen von Drittanbietern konfigurieren, was die Basis für alle Aktivitäten in SAP Build darstellt.

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Philipp Schurr

Philipp Schurr

Ich helfe dabei, Integrationslösungen für Systemlandschaften nach dem aktuellen Stand der Technik einzuführen. Als Management & Technologieberater für Integration & Schnittstellen verbinde ich tiefgehende technische Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Knowhow. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen.

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