Erik Barz
18. Januar 2016

Jahresrückblick: Datenbrillen für die Industrie 4.0

Google Glass mit Rahmen

Seit nun fast 2 Jahren beschäftigen wir uns auch mit dem Thema Datenbrillen für die SAP Logistik - insbesondere mit Googles Datenbrille "Google Glass". In diesem Blog werde ich die aktuellen Entwicklungen aus 2015 kurz für Sie zusammenfassen und einen Ausblick auf das kommende Jahr geben:

Datenbrillen und mission-mobile

Augmented Reality vs. Virtual Reality

Diese zwei Begriffe prägen die Berichterstattung um Datenbrillen für die Industrie 4.0, aber auch für Unterhaltungsmedien. Es herrscht jedoch immer noch viel Verwirrung darum wo der Unterschied zwischen beiden liegt. Diese Unterscheidung ist aber sehr wichtig, wenn Sie analysien möchten, ob Datenbrillen in Ihrem Unternehmen einen Mehrwert für Ihre Mitarbeiter darstellen kann. Wie Sie gleich sehen werden unterscheiden sich auch die Use-Cases beider Technologien drastisch voneinander. Hier ein kurzer Vergleich der beiden Welten.

Augmented Reality:

– der Nutzer hat weiterhin sein gewohntes Sichtfeld
– die Datenbrille ist transparent
– Virtuelle Inhalte können über die realen gelegt werden (Immersion)
– Anwendungsbeispiel: Ein Lagermitarbeiter wird bei der Wegfindung im Hochregal-Lager unterstützt (Navigation)
– Hardware-Beispiel: Google Glass, Microsoft Hololens

Augmented und Virtual Reality im Unternehmenskontext

Augmented und Virtual Reality im Unternehmenskontext

In Unternehmen werden Augmented und Virtual Reality und die entsprechende Hardware immer populärer. Hier fahren Sie mehr über die Vorteile, Einsatzgebiete und Potenziale.

Virtual Reality:

– der Nutzer hat eine geschlossene Brille mit einem Display vor den Augen
– Virtuelle Inhalte werden auf dem Display angezeigt
– Es ist dem Nutzer nicht möglich sein reales Umfeld im Blick zu behalten
– Anwendungsbeispiel: Ein neues Lager wurde im System entworfen. Nun sollen praktische Abläufe im Modell getestet werden.
– Hardware-Beispiel: HTC Valve, Oculus Rift

Microsoft Hololens

Microsoft hat in diesem Jahr nicht nur mit einem guten neuen Betriebssystem überrascht, sondern auch mit einer spannenden Augmented Reality Brille. Im Gegensatz zur Augmented Reality beispielsweise auf der Google Glass handelt es sich hier nämlich nicht um 2D Visualisierung, sondern um 3D Darstellungen.
Durch die neue Technik ergeben sich wiederum ganz neue Möglichkeiten. Nur um eine zu nennen: Stellen Sie sich vor ein Produkt-Designer entwirft ein neues Produkt wie gewohnt als 3D Modell. Die Abnahme des Produkt-Design findet mit Hilfe der Hololens statt. Hier wird ein Hologramm des Produkts als 1:1 Modell dargestellt.
Es bleibt abzuwarten was Microsofts Produkt bieten kann und wann es marktreif sein wird. Denn bisher gab es nur tolle Marketing Präsentationen. In den kommenden Monaten werden die ersten Development Kits versandt. Wir haben uns bereits auf die ersten Geräte beworben und halten Sie natürlich weiter auf dem Laufenden.

Google Glass – Enterprise Edition

Google Glass ist tot … es lebe Google Glass

Anfang des Jahres 2015 gab es ein PR Debakel für Google Glass. Googles Aussage das Projekt in einer neuen Form weiterzuführen wurde so interpretiert, dass das Projekt gestoppt wurde. Die Ausführliche Hintergründe lesen Sie im Blog meines Kollegen Christopher Jahn Google Glass ist tot … es lebe Google Glass.
Mitte des Jahres wurden Googles Vorstellungen von der Zukunft der Glass deutlicher. Es sollte eine Neuausrichtung geben – weg vom Unterhaltungssektor hin zur Industrie. Passend dazu gab es einen neuen Namen: “Enterprise Edition”. Mit der Neuausrichtung wurde die Glass noch spannender für uns und unsere Kunden.

Google-Glass-Explorer-Edition

Datenbrillen für die Industrie 4.0 – Google-Glass-Explorer-Edition
Creative Commons License

Nach ersten Vermutungen die Brille könnte ein flexibles Schlangen-ähnliches Design erhalten, kam nun mehr Klarheit durch die Anmeldung der neuen Version bei einer US-Behörde. Hier die größten Neuerungen:

  • praktischeres faltbares Design – verstauen in der Hosentasche ist nun möglich
  • Wasserdichtes und robustes Design – für den Einsatz in einem Arbeitsklima vorbereitet
  • längere Akku-Laufzeit – dieser Punkt Stand bisher stark in der Kritik mit nur 2 h

Weiterhin soll die Enterprise Edition eine bessere Kamera und einen leistungsfähigeren Prozessor besitzen. Die Brillen können demnächst bestellt werden.

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Momentan boomt der Markt für Wearable Computing. Sie erleichtern Mitarbeitern Arbeitsabläufe, durch die Konzepte der Virtual, Augmented und Mixed Reality.

Datenbrillen im Einsatz

Neben neuen Prototypen wie BMW’s Motorradhelm mit Heads-Up-Display wurden 2015 auch Phasen im Pilotbetrieb und sogar Produktivsetzungen bekannt.

DHL
Anfang des Jahres 2015 veröffentlichte die DHL die Eregbnisse eines Piloten in den Niederlanden. Hier wurden Datenbrillen zur Kommissionierung im Lager eingesetzt. Dabei konnte die Effizienz um 25% gesteigert werden.
“Die AR-gestützte Kommissionierung kommt ohne überflüssige Handgriffe aus und ist erheblich produktiver. Die Technologie ist eine große Unterstützung für unsere Beschäftigten und bietet unseren Kunden einen echten Mehrwert. Allerdings ist dies nur der erste Schritt unserer Innovationsstrategie, da wir überzeugt sind, dass Augmented Reality in Zukunft für immer mehr Bereiche der Lieferkette relevant sein wird”, sagt Jan-Willem De Jong, Business Unit Director Technology bei DHL Supply Chain, Benelux. (Quelle: DHL)

Volkswagen
VW setzt im Wolfsburger Lager Datenbrillen für die Kommisionierung ein. Der Funktionsumfang der Anwendung erinnert stark an den von uns entwickelten Prototypen für die Mobile Datenerfassung auf der Google Glass. Hier können Sie sehen, wie solch eine Anwendung live aussehen kann.
VW began mit einer 3-monatigen Pilotphase. Diese ist so erfolgreich verlaufen, dass sie nun in den Serienbetrieb übernomen wurde. Inzwischen tragen über 30 Mitarbeiter die Brille. Die Mitarbeiter tragen die Brille freiwillig und sind sehr zufrieden. Aktuell plant VW bereits die Ausweitung der Nutzung auf andere Bereiche, Marken und Werke. (Quelle: Golem)

Fazit und Ausblick auf 2016

“Dass Microsoft und Google stark im Bereich Augmented Reality (AR) investieren und nun sogar konkurrieren, kann der Technologie und dem Markt jedoch nur gut tun.”

In 2015 haben wir große Versprechungen von Microsoft und Google gehört. Es bleibt nun abzuwarten was die beiden IT Größen liefern können. Microsofts erste Version der Hololens wird voraussichtlich ähnlich BETA-Version-artig wirken wie die erste Glass. Google ist Microsoft einen Schritt voraus und bringt bereits die überholte Version ins Rennen. Hier haben wir deutlich höhere Erwartungen. Dass Microsoft und Google stark im Bereich Augmented Reality (AR) investieren und nun sogar konkurrieren, kann der Technologie und dem Markt jedoch nur gut tun.
Im Bereich der Consumer Elektronik erwarten wir in diesem Jahr einen Breiten-Rollout und auch den Durchbruch. Mit Facebooks Oculus Rift und Sonys Playstation VR (ehemals Project Morpheus) kommen 2 vielversprechende Virtual Reality (VR) Brillen auf den Markt. Ich bin gespannt, ob auch hier eine Neuausrichtung in den Business Sektor bevorsteht oder Produkt-Variationen folgen. In jedem Fall wird es ein spannendes Jahr für Datenbrillen in der mobilen Lagerlogistik.

Haben Sie Interesse daran, mögliche Nutzungsszenarien der Themen AR und VR in Ihrem Unternehmen zu evaluieren? Melden Sie sich gerne bei uns 🙂

Erik Barz

Erik Barz

Meine Schwerpunktthemen im mobilen Umfeld: Im mobilen Umfeld beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem „Neptune Framework“, HTML5, SAPUI5, JavaScript und jQuery. Weiterhin begeistere ich mich für native Apps in Java (Android) und C# (Windows Phone). Fachlich liegt mein Schwerpunkt auf Apps für die SAP-Logistik in WM und LE. Gerne stelle ich mich jedoch auch neuen Herausforderungen im mobilen Umfeld. weitere Schwerpunktthemen im SAP Umfeld: Neben der Entwicklung von mobilen Anwendungen liegen meine Schwerpunkte in der Entwicklung von individuellen Web-Anwendungen mittels Webdynpro und der Anwendungsintegration mittels SAP Portal.

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